In Tirol gibt es keine genauen Vorschriften für eine Flächen- oder Baulandbilanz. Es soll eine Auflistung aller vorkommenden Widmungen ins Excel exportiert werden. Dieses Werkzeug dient in Tirol hauptsächlich der Qualitätssicherung bei Gesamtüberarbeitungen. Die Bestimmung der Flächenbilanz in Tirol setzt sich aus zwei Geoverarbeitungswerkzeugen zusammen, die nacheinander ausgeführt werden müssen um den Bericht über die Baulandreserve (Flächenbilanz) im Excel-Format zu berechnen. Im Flächenwidmungsprojekt (Flächenwidmung.mxd) ist zu diesem Zweck der Layer Baulandreserve enthalten.

RaupeT_geoverarb_flächenbilanz-uebersicht

 

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Zur Erstellung einer Flächenbilanz im Bundesland Tirol wird eine Unterscheidung in bebaute und unbebaute Flächen benötigt, die das gesamte Gemeindegebiet abdeckt. Im Layer Baulandreserve wurde dazu das Textfeld BEBAUT angelegt. Bebaute Flächen werden in diesem Feld durch den Wert 1 gekennzeichnet, unbebaute Flächen durch den Wert 0.

Baulandreserve befüllen (Tirol)

Das Werkzeug Baulandreserve befüllen unterteilt die Widmungsflächen in bebaute und unbebaute Flächen; das Ergebnis dient als Grundlage für die Erstellung der Flächenbilanz. Ein besonderes Highlight des Werkzeugs ist die Möglichkeit einen Punktlayer für die Zuweisung bebauter Flächen anzugeben. Dies kann z.B. der Bauflächenpunkt (Block: FIG041, bzw. NSFIG041) bei den Nutzungssymbolen sein. Damit der Punktlayer beim Befüllen beachtet wird, müssen die Punkt-Features am Layer zuvor selektiert werden. Neben der Angabe eines Punktlayers ist es außerdem möglich die Grünlandwidmungen automatisch als unbebaut festzulegen. Dies erfolgt über die Option Grünland als unbebaut festlegen. Die Zuordnung über den Punktlayer hat Vorrang gegenüber der Grünlandzuweisung. In der Feature-Class Baulandreserve werden alle Flächen einer Katastralgemeinde als bebaut oder unbebaut gekennzeichnet. Diese Feature-Class dient anschließend als Grundlage um eine Flächenbilanz zu berechnen. Das Geoverarbeitungswerkzeug Baulandreserve befüllen Tirol ist somit ein Hilfsmittel um bebaute und unbebaute Flächen auf Basis der aktuellen Widmungen und der Nutzungsinformationen aus der DKM abzuleiten.

RaupeT_geoverarb_baulandreserve

 

(1) Baulandreserve
Hier die Feature-Class angeben, in die die bebaut/unbebaut Information geschrieben werden soll. In den GeoOffice raumplanung Tirol Projekten ist der Layer Baulandreserve für diesen Zweck enthalten und entsprechend konfiguriert.  

(2) Widmungen
Hier den aktuellen Widmungslayer (z.B. Widmungen, FlwiFlaech) angeben

(3) Grundstücke
Hier den Layer aus der aktuellen DKM angeben, der gültige Grundstücksflächen enthält um die Ausdehnung der Grundstücksflächen mit den Widmungsgrenzen abzugleichen.  

(4) Punktlayer für Zuweisung bebauter (optional)
Hier kann der Layer aus der aktuellen DKM angegeben werden, der Nutzungssymbole enthält. Über die räumliche Lage der Nutzungssymbole können die Grundstücke einer Nutzung zugeordnet und mit dem Inhalt der Widmungsgrenzen verschnitten werden. So kann die aktuelle Nutzungsinformation aus der DKM in die Flächenbilanz eingepflegt werden. Vor Ausführung des Werkzeugs können die entsprechenden Nutzungssymbole des Layers selektiert werden, in diesem Fall werden nur die selektierten Features bei der Berechnung miteinbezogen.

(5) Grünland als unbebaut festlegen
Mit dieser Option werden alle als Grünland gewidmeten Flächen als unbebautes Gebiet in die Flächenbilanz übernommen.

(6) Geometrien reparieren
Ist diese Option aktiv so werden die Geometrien der Baulandreserve Feature-Class am Ende des Zuweisungsprozesses kontrolliert und gegebenenfalls repariert.

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Siehe auch ArcGIS online Hilfe: Geometrie reparieren

 

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Falls die Feature-Class Baulandres bereits befüllt ist, wird in der gleichen Datenbank eine Sicherung der bestehenden Feature-Class angelegt, wobei jede Sicherung mit einer inkrementellen Nummerierung versehen wird (Baulandres1, ..., Baulandres<n>).

Flächenbilanz Tirol

Bei der Flächenbilanz werden alle vorkommenden Widmungen (Bauland, Grünland, Verkehrsflächen), unterteilt in bebaut und unbebaut, in eine Excel-Vorlage exportiert. Die Festlegung ob eine Fläche bebaut oder unbebaut ist, wird über die Baulandreserve gesteuert. Flächen die nicht bebaut oder unbebaut sind werden in eine eigene Feature-Class ausgewiesen. In der Flächenbilanz werden diese Flächen als unbebaut erfasst. Der Benutzer bekommt beim Ausführen des Werkzeugs einen Hinweis, dass Flächen die nicht bebaut und unbebaut sind existieren. Diese können nachträglich kontrolliert und korrigiert werden. In der Excel-Vorlage wird für jede Katastralgemeinde ein eigenes Tabellenblatt angelegt. Die Widmungen werden in den entsprechenden Zeilen der Vorlage eingetragen.

RaupeT_geoverarb_flächenbilanz

 

(1) Baulandreserve
Hier die Feature-Class angeben,die die bebaut/unbebaut Information enthält. In den GeoOffice raumplanung Tirol Projekten ist der Layer Baulandreserve für diesen Zweck enthalten und entsprechend konfiguriert.  

(2) Widmungen
Hier den aktuellen Widmungslayer (z.B. Widmungen, FlwiFlaech) angeben

(3) Katastralgemeinde
Hier den Layer aus der aktuellen DKM angeben, der gültige Katastralgemeindefläche(n) enthält um die Ausdehnung der Widmungsflächen mit den Gemeindegrenzen abzugleichen.  

(4) Ausgabeverzeichnis
Hier das Verzeichnis angeben, in dem der Flächenbilanzbericht als XLS-Datei abgelegt wird. Dieses Verzeichnis muss die Excel-Vorlage (Vorlage_Flaechenbilanz.xls) für den Bericht enthalten (z.B.: der Ordner Dokumente in der Projektvorlage).

(5) Gemeindename (optional)
Hier kann der Gemeindename angegeben werden, um ein dafür vorgesehenes Feld im Flächenbilanzbericht automatisch zu befüllen. Außerdem wird so der Dateinamen des Excel-Berichtes um den hier angegebenen Gemeindenamen ergänzt (Standard: aktuelles Datum + Nummerierung).

(6) Gemeindenummer (opional)
Hier kann der Gemeindenummer angegeben werden, um ein dafür vorgesehenes Feld im Flächenbilanzbericht automatisch zu befüllen.

(7) Geometrien reparieren
Ist diese Option aktiv so werden die Geometrien der Baulandreserve Feature-Class am Ende des Zuweisungsprozesses kontrolliert und gegebenenfalls repariert.

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Siehe auch ArcGIS online Hilfe: Geometrie reparieren

 

Das Ergebnis der Flächenbilanz wird in einer neuen Excel-Datei im Ausgabeverzeichnis abgelegt und automatisch nach der erfolgreichen Durchführung des Geoverarbeitungswerkzeugs Flächenbilanz Tirol geöffnet. Neben Gesamtfläche, dem bebauten und dem unbebauten Teil wird zusätzlich die prozentuale Baulandreserve je Widmung ausgegeben. Die Angabe der Fläche erfolgt in ha. Das erste Tabellenblatt des Flächenbilanzberichtes enthält dabei eine akkumulierte Auflistung, der bebauten und unbebauten Baulandflächen im gesamten Projektgebiet. Auf den folgenden Tabellenblättern erfolgt zusätzlich die Bilanz der einzelnen, im Projekt enthaltenen Katastralgemeinden.

Beispielausgabe einer Flächenbilanzberechnung Tirol

Beispielausgabe einer Flächenbilanzberechnung Tirol